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Die Generation 60 plus ist bereits verrentet bzw. pensioniert oder steht kurz davor. Sie ist mehr mal weniger privatisiert, was sie wiederum bei jeder sich bietenden Gelegenheit gerne mitteilt. ("Privatiers mit abgeschlossener Vermögensbildung" - Harald Schmidt)

Sie ist hinreichend informiert durch die Medien und durch Gespräche mit ihresgleichen. Spätestens mit dem Club of Rome - Bericht von vor über 50 Jahren weiß die Generation 60 plus um den schlechter werdenden Naturzustand dieser Welt. Viele fühlen sich der Ökologie verpflichtenden Lebensweise nahe, am liebsten jedoch mit einem Gratisetikett auf der Stirn, dann ist sie, die innere Einstellung, gut sichtbar gegenüber der Außenwelt. Verteidigen mit Vehemenz und Gratismut ihre selbstverdient erworbenen Privilegien, u.a. ihr geerbt vermachtes Hab und Gut. Leben selbstverständlich natürlich-nachhaltig, im ökonomischen Bereich oder im zwischenmenschlichen, doch niemals in beiden zugleich.

Übrigens, diese Gruppe glaubt an eine links-liberal-ökologische Mehrheit im Land, allein weil sie sich dieser zugehörig fühlt. Was diese Gruppe auf die Palme bringt, ist Veränderung. Was sie auf die Palmzweigenden bringt, sind an sie adressierte Verzichtsappelle. Sie haben aber ein Kommunikationsmittel für sich entdeckt – Sich empören, Schimpfen, Klagen, dass es einem nicht gut geht, obwohl es einem gut geht, denn diese schizophrene Selbstverzerrung schafft halt Gehör und Aufmerksamkeit im Internetzeitalter und beim Gesprächspartner. Ihr bestes und unschlagbarstes Kommunikationsmittel lautet: Keine Verbote!

Was auch deshalb schizophren ist, weil alles, was früher Regeln und Verordnungen waren, heute aus Motiven des Eigennutzes zum Verbotsduktus umgedeutet wird. Die ordnungsliebenden Deutschen wertschätzen eigentlich Regeln und Verordnungen. Was sie jedoch fürchten, wie sonst nur den Wolf im Märchenwald, sind Veränderungen, womöglich Verzicht. Veränderungen, auch positive, machen sie erstmal haltlos. Was dann folgt bei den meisten: Angst, die sprichwörtliche German Angst.

P.S: Der Verfasser gehört nach gründlicher Selbstbesinnung auch zu Dänen. Ein gesundes Selbstbewusstsein leugnet halt keine Fakten! Und zu diesem gesunden Selbstbewusstsein gehört Selbstkritik, Kritik im ursprünglichen Wortsinn, was da meint, die Grenzen und Beschränkungen einer Sache zu erkennen – Zweifel und das in Frage stellen gehören mit aller Selbstgewissheit, na aber logo, jawohl, dazu.

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