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Eventeindrücke vom letzten Wochenende:

Großartige Großdemonstrationen der Bürger in vielen deutschen Städten gegen das Erstarken der AFD. Unter anderem wurden Protestschilder gesichtet mit Parolen wie „Gegen Hass und Hetze der AFD!“. In Münster, 320.000 Einwohner, kamen mehr als 20.000 Menschen zum Protest zusammen und der zentrale Platz vor dem Dom musste wegen Überfüllung und zum Selbstschutz der Teilnehmer von den Ordnungskräften abgeriegelt werden. An einer Hauswand ganz in der Nähe des Rathauses wurde ein Schriftzug lichtprojektiert, offiziell von der Stadt Münster, so die Vermutung. Mit dieser Parole wurden in den letzten Jahren, die AFD-Toren zum Neujahrsempfang vor dem Rathaus von der auch hier protestierenden Menge lautstark und im Chor empfangen: „Ganz Münster hasst die AFD“. Sehr feinfühlig im Tausch der Perspektive!

Handball EM in Deutschland: Am Sonnabend das Spiel der favorisierten deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen den Außenseiter, das während des Turnierverlaufs erstarkte österreichische Team. Gehemmte Deutsche gegen vor Selbstbewusstsein sprühende Österreicher, letztere bis kurz vor dem Spielende mit mehreren Toren Vorsprung in Führung. Das Spiel endete trotzdem remis. Die Österreicher jubelten wie die Sieger, die Deutschen ließen Arme und Köpfe sinken wie Verlierer. Ein deutscher Spieler meinte unmittelbar danach in einem Interview, er würde die Freude der Österreicher überhaupt nicht nachvollziehen können - als wenn sie das Spiel gewonnen hätten. Im Fußball gibt es das Phänomen „Bayern-Dusel“. Ich war schon immer der Meinung, man solle lieber die „Bayern-Arroganz“ in Augenschein nehmen.

Zu den Fakten des aktuellen Turniers der Handballer: Noch nie hatte bis dato eine österreichische Handball-Nationalmannschaft in einem internationalen Turnier überhaupt ein Unentschieden gegen eine deutsche Mannschaft erzielt. In der momentanen Turnierstabelle bleibt Österreich vor den Deutschen, die jetzt fürs Weiterkommen die Hilfe der Mannschaften benötigen, gegen die Österreich noch spielen muss. Diese hingegen können noch aus „eigener Kraft“ das von allen teilnehmenden Mannschaften angestrebte Ziel, das Halbfinale erreichen. Mag dies alles von heutigen Spielergebnissen überholt werden, wenn dann tags drauf, also am morgigen Tag, dieser Beitrag im botenmeister veröffentlicht ist. So what.

Zum dritten und letzten Tatort des Wochenendes: Der sonntägliche TV-Krimi um 20:15 begann mit einer Panne. In den ersten 10 Minuten waren keine Dialoge zu hören. Ein Technikfehler der verantwortlichen Sendeanstalt. Sofort schwappte in den sozialen Medien eine Welle der Wut durchs Land. Drei Beispiele, noch der harmloseren Art: „Keine Sprache seit zehn Minuten und keiner der ARD-Deppen merkt es anscheinend.“ „Elf Minuten ohne Ton und dann kein Neustart, keine Entschuldigung. Aber Hauptsache GEZ kassieren. Ohne Worte.“ „Für 8,6 Milliarden (die GEZ-Gebühren) kann man jetzt auch nicht unbedingt eine Tonspur erwarten.“

Die mittlere der hier genannten Äußerungen unfreiwillig komisch mit den Schlussworten „ohne Worte“! Und zu der sicherlich schon vom botenmeisterLeser bemerkte Diskrepanz der „Ja was denn nun, 10 oder 11 Minuten Dauer - Sendepause“, Fragezeichen: Der Herr (oder die Frau) ohne Worte hat mit hoher Wahrscheinlichkeit noch 1 Minute nachdem das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen wieder in die (Ton)spur zurückgefunden hatte, seiner/ihrer Wut über alle Zeitmaße hinaus so lautstark mündlichen Auskotz, sorry verbalen Ausdruck, verliehen, dass er (oder sie) die gewohnte und gewöhnliche akustische Zweisamkeit, Seit‘ an Seit‘ mit seinem/ihrem Null-Medium, dem High Tech TV Endgerät edelster Sprach- und Bild Güte nicht wahrnehmen, geschweige denn genießen konnte.

Parole, Parole: Deutschland einig Vaterland.

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