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Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema Künstliche Intelligenz. Ich schaue YouTube Videos, habe die ein oder andere Fortbildung, den ein oder anderen Vortag besucht und lese Zeitungsartikel zum Thema.
Meine Alltagserfahrungen im Gebrauch der KI/AI sind positiv, weil sie meine Beschäftigung mit Textmaterial erleichtert, vor allem spart sie Arbeitszeit. Das betrifft sachliche, faktenreiche und ungekünstelte Beiträge – Handwerk.
Neugierig geworden, wie fähig die KI inzwischen auch ist, Storys zu generieren, welche mehr oder weniger literarische Anforderungen genügen, gebe ich ihr einige Anleitungen, z.B. die Textlänge vor, sogenannte prompts, die spezifisch, aber auch nicht so anspruchsvoll sind, dass sie hier wert wären, wiedergegeben zu werden. Und in den Grundeinstellungen werden zusätzlich auf mich gemünzte personalisierte basics in einer Feinjustierung in Stellung gebracht, die hier unveröffentlicht bleiben müssen.
Das Ergebnis, den Satz – Die Leute schauen auf den Finger, der zum Himmel zeigt, nur nicht in den Himmel. – als alleinige Grundlage für den Output vorgegeben, lautet sodann:
Der Fingerzeig
Der Mann, der auf die Kiste stieg und den Finger hob, war weder Prophet noch ein Verrückter, soweit man das beurteilen konnte. Er trug einen schlichten Anzug, etwas zu eng an den Schultern, ein Hemd mit leicht ausgefransten Manschetten und eine Krawatte in einem unentschlossenen Beige. Ein Mensch, wie man ihn vergisst, sobald er schweigt.
Doch er zeigte. Einfach so. Mit dem Finger. In den Himmel.
Zunächst ging man vorbei, natürlich. Man hatte Termine. Einkäufe. Meinungen. Erst nach Stunden blieb jemand stehen. Dann ein zweiter. Eine Frau fotografierte ihn. Jemand sagte: „Da ist bestimmt etwas. Er zeigt ja.“
Man begann zu suchen. Den Himmel durch Fernrohre zu betrachten. Experten wurden eingeladen: Astronomen, Psychologen, Theologen. Sie erklärten abwechselnd, was dort oben sein könnte. Oder warum der Finger selbst die Essenz, das Eigentliche doch sei!
Die Stadt reagierte pragmatisch: Man sperrte den Platz, errichtete eine Plattform um die Kiste, später ein Geländer, dann eine Besuchertribüne. Schüler kamen in Gruppen, Lehrer erklärten den didaktischen Wert des Zeigens. Der Mann sprach nicht. Er zeigte.
Die Presse schrieb: „Mann weist auf höhere Dimension hin“ – Tagblatt.
„Stummer Protest gegen die Bodenhaftung“ – Kulturspiegel.
„Zeigen wir genug?“ – ZEITung. Er wurde zum stummen Helden einer Zeit, die reden wollte, aber nichts zu sagen hatte.
Nur der Himmel machte nicht mit. Er blieb, was er war: wolkig, indifferent, einmal türkis, einmal wie aus Blei. Ein ständiger Zustand, der nichts wissen wollte von der Erregung darunter.
Nach sechs Wochen verschwand der Mann. Niemand bemerkte es sofort. Die Stadtverwaltung ließ seine Silhouette aus Bronze gießen, seinen Finger vergolden. Ein altes Ehepaar setzte sich an einem Sonntagmorgen auf eine der Bänke am Rand des ehemaligen Schauplatzes. Der Mann, grauhaarig, mit wachsamem Blick, sagte: „Er hat nie gesagt, worauf er zeigt.“ Die Frau nickte. „Vielleicht wollte er, dass wir schauen.“ „Aber nicht auf ihn.“ „Sondern?“ „Darüber hinaus.“ Dann schwiegen auch die beiden.
Ein Kind warf mit Pommes nach einer fliegenden Taube. Der Himmel veränderte sich nicht. Und wer an jenem Ort heute den Blick hebt, sieht wenig – außer das Übliche. Aber das, so heißt es, soll die größte Zumutung sein: Dass der Himmel einfach Himmel ist. Und dass der Finger das nicht ändern kann. ENDE
Beeindruckend? Jein! Erkenne ich meine Art zu schreiben wieder? Nein, nur in Ansätzen – ja, die Geschichte hat eine Kreativität, die so einigen menschlichen Fähigkeiten gleicht.
Ich bin positiv fasziniert und gleichzeitig stellt sich eine Unsicherheit ein, die meine Stellung im Lauf der Evolution in Frage stellt, die Menschheit als Krone der Schöpfung zu betrachten, welche sie in aller naturwissenschaftlicher Objektivität, in ethischer Absicht mit verbundener Ratio aber auch nicht hat. Ein anderes Thema, ein anderes Statement.